Ost-West-‚Konflikt‘ 😉 – Warum wir jeden Tag FRISCH kochen sollten

Mit dieser Frage verbunden ist der ‚Rattenschwanz‘, dass warme Gerichte auch nicht mehr aufgewĂ€rmt werden sollten. …

In meinem letzten Newsletter habe ich erwĂ€hnt, dass Linsensuppe aufgewĂ€rmt noch besser schmeckt, als frisch zubereitet. Und, dass dieses AufwĂ€rmen nach ayurvedischen Gesichtspunkten – und auch nach Yoga ErnĂ€hrungs-Richtlinien – absolut verpönt ist.

WARUM eigentlich?

Hier prallen die Sichtweisen der westlichen Welt und der östlichen Welt aufeinander. WĂ€hrend die westliche Welt im Bezug auf Nahrung (und nicht nur da 😉) nach ‚Fakten! Fakten! Fakten‘ geht, steht bei der östlichen Sichtweise der energetische Aspekt im Fokus. Inhaltsstoffe, Vitamingehalt, Mineralstoffe gegen Energie. Energie = Prana = Lebensenergie. Lebensenergie = WohlgefĂŒhl, Power.

Frisch gekochte Mahlzeiten sind ein sehr wichtiger Energielieferant. – AufgewĂ€rmtes enthĂ€lt noch ein paar NĂ€hrstoffe, aber keine Vitalstoffe, keine Energie mehr, ist quasi tot. AufwĂ€rmen lĂ€sst das Gekochte von der QualitĂ€t her ins Bodenlose stĂŒrzen.

Hier prallt vielleicht aber auch Generationswissen aufeinander. Also ich höre meine Oma noch sagen, dass man Spinat oder auch Pilze nicht aufwĂ€rmen darf. Dass sich dann Gifte entwickeln. Als ich selber zu kochen begann, lernte ich, dass gekochte Pilze, die im KĂŒhlschrank aufbewahrt wurden, EINMAL durchaus noch aufgewĂ€rmt werden können. Wobei hier die Mikrowelle ausscheidet. Und das soll daran liegen, dass in der Mikrowelle nicht so gleichmĂ€ĂŸig hohe Temperaturen gewĂ€hrleistet sind, wie beim ErwĂ€rmen auf dem Herd oder im Ofen.
Spinat soll wohl tatsĂ€chlich nicht mehr aufgewĂ€rmt werden. Und der Grund dafĂŒr liegt in seinem Nitratgehalt begrĂŒndet, der sich beim Lagern erhöht bis giftig wird. Sellerie und Rote Bete gehören auch zu dieser Gruppe.

Jahrtausende alte Traditionen, Lebensweisen, Lebensphilosophien, Gesundheitssysteme, wie Ayurveda (= die Lehre vom Leben) – und auch Yoga, setzen ErnĂ€hrung mit Medizin gleich. Aber nur, wenn die ErnĂ€hrung bestimmten Regeln folgt, die sich auf Anbau, Ernte, Transportweg, Lagerung und Zubereitung beziehen. Und im Ayurveda  besagt eine dieser Regeln, dass AufgewĂ€rmtes zur Belastung fĂŒr den Körper wird, also zum Gegenteil von dem, wofĂŒr ErnĂ€hrung gedacht ist.  Hier prallen dann schnell die Extreme Medizin und Schadstoffe aufeinander.

Im Ayurveda sagt man, dass Gerichte, die am nĂ€chsten Tag erneut erwĂ€rmt und gegessen werden, die TrĂ€gheit der Nacht (tamas) an das Essen selber und dann zwangslĂ€ufig an den Essenden weitergeben. So macht wohl aufgewĂ€rmtes Essen deutlich mĂŒder als frisch gekochtes.
In einem Ayurveda-Portal las ich einmal, dass man Essenreste besser am nĂ€chsten Tag kalt essen sollte. Dazu dann frisch gekochten Reis oder Kartoffeln nehmen. Also warme und kalte KĂŒche in Kombi.

Was im Ayurveda noch verwerflicher ist, als Essen am nĂ€chsten Tag im Topf auf dem Herd (oder Feuer) aufzuwĂ€rmen, ist, die Mikrowelle fĂŒr das AufwĂ€rmen zu nutzen.
Ob die Mikrowelle schÀdlich ist, Speisen in ihrer gesundheitlich positiven Wirkung zerstört, da sind die Lager ja so gespalten, wie nicht selten in der Politik.

In Indien hat man immer schon – und noch heute in lĂ€ndlichen Regionen –  Essenreste an das Vieh, vornehmlich die Schweine verfĂŒttert. Da haben/hatten die Reste noch einen Sinn und der Mensch war raus aus dem Dilemma, am nĂ€chsten Tag Nahrung aufzunehmen, die energetisch tot bis schĂ€dlich war.

Was kann ich jetzt als moderner Mensch daraus machen? Wie kann ich nach beiden Sichtweisen leben? Wie kann ich all dieses Wissen in die heutige Zeit setzen? Extreme sind nie gut. Jeden Tag neu kochen, das ist zeitlich nicht immer drin und wĂŒrde auch bedeuten, dass wir ganz viel ĂŒbriggebliebenes Essen wegwerfen mĂŒssen (es sei denn, Ihr habt ein Hausschwein!). Unser Essen sollte so oft wie möglich aus frisch Gekochtem bestehen.
Und ganz sicher ist das AufwĂ€rmen einer liebevoll und frisch zubereiteten Speise aus viel GemĂŒse (möglichst regional) und mit tollen GewĂŒrzen besser, als den Pizzaservice zu rufen oder eine amerikanische Fastfood-Kette zu besuchen.

Ein Tipp noch von mir: Kombiniert die kĂŒhl gelagerten Essensreste mit vielen frischen, bunten Zutaten. Und dann sind wir wieder bei meinem Essens-Highlight 2020, der Buddha Bowl.
Wer sich zu dem Thema nochmal einlesen möchte, hier mein Blog-Post.

Wenn Corona einen positiven Aspekt hat(te), dann den, dass wieder viel mehr gekocht wird. Zwangsweise, ja, aber fĂŒr Einige hat sich auch eine neue Leidenschaft entwickelt. Neue Rezepte. Frisch kochen. Regionale Zutaten. Und da viele Menschen corona-bedingt im homeoffice sind, wird oft tĂ€glich gekocht.

Lasst uns unser Energielevel pflegen. –  Durch Yoga. – Durch frische Luft. – Durch frisch Gekochtes und am Folgetag durch kreative Resteverwertung unter Energiegesichtspunkten. So kommen wir dann hoffentlich auch besser durch Zeiten, wie diese, die uns immer mehr und mehr Energie rauben. ….

Energiegeladene HerzensgrĂŒĂŸe.
Eure Ute