Am Samstagabend vor einer Woche strahlte vox zur besten Sendezeit eine vierstündige Doku zum Thema "Ist Glück erlernbar?" aus. Neben vielen interessanten Informationen und Impulsen überraschte mich die Nachricht, dass es ein mir bis dato unbekanntes neues Schulfach gibt: G L Ü C K. Und das bereits seit 2007!
Der Direktor einer Heidelberger Schule hat zusammen mit einem Expertenrat dieses Schulfach konzipiert. Nicht etwa als PR-Gag. – Nein, Glück zählt sogar zu den möglichen Abi-Fächern.
Das Schulfach Glück soll den Jugendlichen Lebenskompetenz und Lebensfreude vermitteln. Und diese Lebensfreude soll gerade im Schulalltag Raum finden. Bei einer Umfrage hatte sich gezeigt, dass Zahnarzt und Schule die schlimmsten Dinge im Leben von Schülern sind.
Vox war mit der Kamera dabei, als das Schulfach Glück in Heidelberg unterrichtet wurde. Selbstwahrnehmung durch Atemübungen, Yoga, Konzentrationsübungen, Hinführung zur Meditation gehörten ebenso dazu wie erlebnisorientierte Projekte im Freien.
60 Schulen in Deutschland sollen diesem Beispiel bereits gefolgt sein.
Ich bin etwas gespalten in meiner Meinung. Einerseits finde ich es großartig, welchen Stellenwert ein existenzielles, menschliches Grundbedürfnis bekommt. – Andererseits ist es tragisch, dass Glück wieder erlernt werden muss, nicht mehr ganz natürlich aus uns selber kommt, nicht mehr in dem Maße durch das Leben in der Familie vermittelt werden kann und überwiegend durch schnelle Reize – zum Beispiel beim Shoppen – k u r z z e i t i g ausgelöst wird.
Und so bin ich einmal mehr bei der Weisheit, die ich Euch zum Jahreswechsel ans Herz gelegt hatte:
Wir haben gelernt, wie Vögel zu fliegen
und wie Fische zu schwimmen,
aber wir haben verlernt,
wie Menschen zu leben.
Martin Luther King
In diesem Sinne wünsche ich Euch unzählige glückliche Momente – aus Euch heraus!
Eure Ute