Der GANDIVA YOGA-Adventskalender am 18. Dezember: Glück durch ‚Auslassen‘

Bunter Garten, Sommer 2020

Wäschewaschen auf dem Waschbrett. Konserven, Mikrowellen, elektrische Rasenmäher und Wäschetrockner, Fitnessstudios, Papierwindeln und vieles andere mehr noch nicht in Sicht. Alles selber anbauen, ernten und einmachen. Autos waren Luxus, keine Computer und schon gar keine Smartphones. Kein Internet, kein Online-Shopping, kein Navi. Ich könnte die Liste endlos weiterführen. Vor einigen Tagen landete ich beim Zappen in einer Sendung, wo es darum ging, wem es besser geht, ging. – Uns heute oder der Generation unserer Großeltern?
Und was glaubt Ihr wohl, war das Ergebnis ……?

Wir sind heute ständig ON. Der Arbeitstag endet nicht um 17 Uhr oder 18 Uhr, oder 19 Uhr, wir sind ja IMMER erreichbar.  Ich habe einige Jahre für Franzosen gearbeitet. Da war es ganz normal, abends im Hotel noch die Mails zu beantworten.
Ständig rauschen über diverse Kanäle Infos rein, die verarbeitet werden möchten. Die Wenigsten von uns schaffen es, sich konsequent digitale Auszeiten zu nehmen, das Smartphone abends oder am Wochenende einfach auszuschalten. Immer mehr von uns erkennen, dass wir in der Falle sitzen. Und das, mit dem Zeit- und Energieräuber in der Hand oder neben dem Bett. Stress-Pusher ohne Ende.

Und wenn wir dann mal gezwungen sind, gezwungen werden, weniger online zu sein, dann erst merken wir, wie viel Stress das immer ON-Sein verursacht und wie erholsam es ist, mal nicht am Laptop oder Smartphone ‚arbeiten‘ zu können. Mir ist das so richtig bewusst geworden, als ich vor einigen Wochen durch den Hackerangriff auf meinen Hotmail-Account drei Tage keine Mails empfangen und schreiben konnte. Auf der einen Seite viel nervige Telefoniererei mit Microsoft & Co., auf der anderen Seite himmlische Ruhephasen. Ruhephasen, die auffallen, sich deutlich bemerkbar machen.

Und vielleicht denkt auch Ihr, ‚Selbstständig-Sein‘ heißt selbst und ständig und seid daher auch so lange online, bis Ihr ins Bettchen schlüpft. Ich bekomme auch nachts noch Nachrichten von Euch und bestimmt erwartet keine(r), dass ich direkt antworte, aber in 90 % der Fälle tue ich genau das.
Wie hat meine Oma Martha immer gesagt: ‚Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!‘. …
Immer unter dem Deckmantel „Ich bin ja selbstständig!“ also. Und wenn man dann noch Kinder hat oder die Eltern Gott sei dank noch leben, heißt das Argument „Ich muss erreichbar sein!“.
Übrigens: Laut Techniker Krankenkasse, speziell einer Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), erwarten tatsächlich 57 Prozent der Smartphone-Nutzer auf Nachrichten eine direkte Reaktion.  …..

Smartphones auf dem Nachttisch stören nachweislich die Schlafqualität. Ich kenne aber kaum jemanden, der nachts OFF ist. Also zwischen 2 Uhr nachts und 10 Uhr morgens bin ich das … als Nachteule, wie viele von Euch schon bemerkt haben. 🙂

Besonders faszinierend finde ich, wie man während des Hundespaziergangs noch Telefonieren oder Simsen kann. Der Hund hat sich schon halb aufgehängt oder sein ‚Geschäft‘ noch nicht einmal richtig beenden können, da zieht Herrchen – oder natürlich auch Frauchen – an der Leine und weiter geht’s. Da liegt die Aufmerksamkeit klar bei den Smartphone-Aktivitäten und nicht beim vierbeinigen Gefährten. Ich habe mich schon oft gefragt, wie man sich als Hund wohl dabei vorkommen muss. 🤔
Noch schlimmer, wenn man in Begleitung Essen geht und es irgendwann zwangsläufig in der Tasche vibriert oder klingelt und man geht wie ferngesteuert ran. Dabei habe ich mich vor Jahren mal ertappt und echt geschämt. Ich saß mit einem sehr guten Freund in Düsseldorf am Rhein, draußen, leckeres Essen, mein Smartphone schickte einen Signalton und ohne zu überlegen zog ich das Telefon aus der Handtasche und beantwortete eine SMS. Das war wirklich ‚unterirdisch‘. Aber SEHR lehrreich!

Um eine Neverending Story kurz zu machen: Wir sind nahezu immer ON und unsere Gesundheit geht langsam den Bach runter.

Wenn Ihr Euch in all dem wiederfindet, was ich jetzt geschildert habe, dann ist vielleicht der nachfolgende Buchtipp auch ein Tipp für Euch. Und wenn Ihr bei meinen Erzählungen direkt konkrete Freunde, Bekannte, Familienmitglieder im Sinn hattet, dann habt Ihr noch ein Weihnachtsgeschenk mehr. 🙂

Cordula Nussbaum
LASS MAL ALLES AUS! –  Wie Du wirklich abschalten lernst.
GABAL-Verlag
17 €

Ich habe die Farbgebung des Titels, der Buchstaben auf dem Buch-Cover extra farblich übernommen. Wenn Ihr die blauen Buchstaben weglasst …… L M A A ….. .
Ihr wisst schon ….. 🙂

Happy Lesezeit oder happy Verschenken! – Am besten beides!

Herzensgrüße.
Eure Ute