Immer mal wieder werde ich von Yoga-Schülern gefragt, ob ich ein gutes Ayurveda-Resort kenne. Und dann kann ich aus vollstem Herzen sagen: JAAAAAAAAA! - Und verfalle auch schon wieder in tiefstes Schwärmen.
Als ich mich nämlich vor einigen Jahren mit dem Gedanken getragen habe, mit meiner besten Freundin eine Ayurveda-Kur zu machen, war für mich klar:
Es muß im Ursprungsland sein.
Es muß authentisch, aber auch mit einem gewissen Komfort sein. – Keine Anwendungen auf Metallliegen in deckenhoch gekachelten Räumen.
Die Architektur sollte landestypisch sein. – Kein charme-freier Betonklotz, aber auch keine Bambushütte.
Es muß eine langjährige, am besten noch mit Preisen ausgezeichnete Kompetenz vorhanden sein.
Es sollte die unmittelbare Nähe zum Meer gegeben sein.
Ich brauchte ein tägliches Yoga-Angebot.
Ich habe lange gesucht, viele Gespräche geführt, im Internet recherchiert, zahlreiche Angebote eingeholt, und mich dann für das SOMATHEERAM AYURVEDIC HEALTH RESORT in Kerala, Südindien entschieden.
Und alle Kriterien, die mir im Vorfeld schon wichtig waren, wurden erfüllt. Mehr noch als das!
Das Somatheeram, mit Hanglage, liegt direkt an einem endlos anmutenden, weißen Sandstrand. Eingebettet in einen natürlichen, subtropischen Garten, der jeden Tag stundenlang liebevoll gepflegt wird. Seit 1990 erstes ayurvedisches Resort Indiens mit westlichem Standard. Bereits 10mal als bestes ayurvedisches Health-Resort Keralas ausgezeichnet.
Wohnen und Schlafen in malerischen Cottages (Rundhütten) aus Naturstein, mit eigenem Bad. - Eine vorgelagerte Terrasse wird zum zusätzlichen Wohnraum, zum Eßzimmer nämlich. Ein Rattantisch mit Vase und frischen Blumen, 3 Rattanstühle, eine Hängematte, ein Sonnenschirm. Und dann der Meerblick. Jeden Morgen das sichere Gefühl, "Ich bin ins Paradies gefallen!". Je nach Lage des Cottages, und davon gibt`s rund 50 in dem Paradiesgarten,schlendert man nur zwischen 1 und 5 Minuten bis zum Strand.
Ich habe noch nie so herrlich eng mit der Natur gelebt, wie in diesen Wochen. Das Cottage hatte keine Glasscheiben in den Fenstern, nur Bambusrollos. Das Dach war mit einem Abstand von 20 cm auf die Ziegelsteinwände aufgestellt. Die Tage heiß, immer ein kühler Wind, die Nächte frisch. Keine Minibar. Jede Speise, die auf der Terrasse eingenommen wurde, wurde mit den Raben geteilt. Davon gibt`s Unzählige im Somatheeram. Sehr zutraulich. Manchmal etwas aufdringlich.
Das Restaurant – sehr offen gebaut, keine Scheiben in den Fenstern. Die Ayurdeda-Anwendungen in ähnlich gearteten Räumlichkeiten. Keine weißen Kacheln bis zur Decke, keine Sterilität, keine Klinikatmosphäre. Warme, dunkle Natursteine, Holz-Liegen-/Wannen für die Anwendungen, göttlich duftende Öle (aus eigener Herstellung!) und immer frische Luft, ein leichter Wind. – Und: RUHE.
Und abends wird man vom lauteren Schaukeln der Wellen in den Schlaf geleitet.
Liebevolle Zeremonien vor jeder ayurvedischen Anwendung: ein Mantra, ein Räucherstäbchen, ein paar frische Blumen, eine Verneigung, Ehrerbietung, eine Kräutermischung wird auf den Scheitel gestrichen, Sanskritworte werden gesprochen, der Blick in die Natur. Und dann nur noch Wohlfühlen. – Wie ein Baby. Die Gedanken ausgeschaltet. Nur noch Fühlen. Fühlen, wie sich warmes Öl über den ganzen Körper ergießt und dann zwei- oder vierhändig sanft und rhythmisch in die Haut einmassiert wird. Manchmal sind es auch die Fußsohlen, die massieren. Auch das hat seinen Reiz.
Jeden Morgen um 7:30 Uhr: Y O G A. Der sanfte und gütige Yoga-Lehrer Mitte 70, Lederhaut und beweglich wie eine Schlange. Die Yoga-Praxis unter englischsprachigen Anleitungen schon am 2. Tag kein Problem mehr. Ob Anfänger oder fortgeschritten – jeder ging bereichert, herrlich gedehnt, ruhig und zufrieden zum Frühstück.
Alle Gäste laufen mit dunkelgrünen Kitteln zur Anwendung und kommen auch so wieder zurück. Noch im Kittel ab in die Hängematte – 2 Stunden ruhen, dann genüßlich duschen, das reichhaltige Öl abwaschen. Keine Gedanken über "Was zieh ich an?", oder "Sitzt die Frisur?". Nach jeder Anwendung ein Tuch über die ölverschmierten Haare und fertig. Das Tolle: alle sehen gleich aus! Erst für`s Abendessen entdeckt man wieder die eigene Individualität. Obwohl bei mir auch die Hälfte der Klamotten 'sauber' wieder zurück nach Deutschland geflogen sind.
Sehr kompetente ärztliche Betreuung. Jeden Tag! Rund 12 Ärzte und 60 Therapeuten nehmen sich jeder Unpäßlichkeit, Krankheit, Sorge, Not an. Und wenn das Englisch für die medizinischen Fachgespräche mal nicht reicht, dann ruft man die deutsche Übersetzerin, die sich immer in der Nähe aufhält. So, als würde sie wissen, dass sie gleich gebraucht wird!
Geheimtipp: Wer morgens vor dem Weckruf zum Yoga wach ist, sollte an den Strand runter gehen. Und dem herrlichen Spektakel zusehen, wenn die Fischer ihre Boote an Land ziehen. Ein Kräftemessen mit dem rauhen Meer. Die Männer bilden eine Menschenkette und holen ihre herrlich-bunten Holzboote mit vereinten Kräften an Land. Das Meer hält dagegen. – Die Familien der Fischer unterstützen vom Strand aus. – Und die Krähen frönen dem Morgenkino in tiefer Gelassenheit. Kurgäste sieht man um diese Zeit noch nicht am Strand. Eine ganz besondere Zeit, dieser frühe Morgen. Eine besondere Ruhe. Und nochmal eine ganz besondere Nähe zur Natur. Und dann ab zum Yoga. Gefolgt von einem herrlichen Frühstück.
Wer an Abendgestaltung oder Ausflüge denkt, dazu kann ich wenig sagen. Die täglichen ayurvedischen Anwendungen machen wunderbar müde, verlangsamen den Lebensrhythmus, verlangsamen die Kraft der Gedanken, machen wunschlos. - Die Ruhe, der Yoga tragen zur einer Zufriedenheit bei, die einen nicht mehr nach äußeren Reizen schreien läßt. Ein Ausflug in die nächste Stadt, eine Bootstour durch die Backwaters, sind Teil der Ayurveda-Kur. Aber der Lärm einer Stadt wird schnell zu viel. Der Wunsch zurück in die Oase zu kommen, schnell größer. Die Bootstour durch die Backwaters zeigt eine weitere traumschöne Seite von Kerala. – Die sollte man also machen. Aber die Stadt, die braucht kein Mensch. Ich zumindest habe mich damit nicht wohl gefühlt.
Ich habe nichts vermißt, in meinem kleinen Paradies auf Zeit! …
Und wenn Ihr noch spezielle Fragen habt, schickt mir eine Mail: ute.schwartz@gandivayoga.de.
Eure
Ute
P.S.: Und wer noch mehr Fotos sehen möchte? – Ich stöbere gerne nochmal in meinen Fotoalben.
Hallo ..
Ich habe so viel über die ayurvedische Resort gehört, dass man große Ruhe und Entspannung in einem solchen specail Platz fühlen .. Es ist einer der beste Ort, und ich werde definitiv darauf freuen .. Ihr Beitrag ist eine große Hilfe für mich ..