Vegetarische – pesco-vegetarische – vegane Ernährung & Yoga – No. 4

L a b  – dieses Wort gehörte bis vor einigen Wochen eher zu meinem passiven Wortschatz. Mit der Käseherstellung habe ich es noch entfernt in Verbindung gebracht. Aber dann hörte es schon auf mit dem Wissen.

Zur Käseherstellung benötigt man also definitiv Lab.

Lab hat die Eigenschaft, Milcheiweiß so zu spalten, dass die Milch eindickt, ohne sauer zu werden. Lab ist also ein Gerinnungsmittel.

Woher kommt das Lab?

Ursprünglich – und heute auch noch am weitesten verbreitet – vom Kälbchen.  Vom Kälbchen im säugenden Alter. Genauer gesagt aus dem Magen des Kälbchens. Der Kälbermagen, noch genauer gesagt die Magenschleimhaut,  produziert Lab, sondert Lab ab, damit das Kuh-Baby die Muttermilch optimal verdauen kann. Je jünger das Kälbchen ist, desto besser ist die Labqualität. Oft werden die Kälber schon nach 2 – 10 Tagen von der Mutter getrennt und geschlachtet.

Bei Wikipedia habe ich gelesen, dass Lab auch pflanzlich z.B. in den s.g. Labkräutern vorkommt. In Deutschland ist dieser Einsatz aber verboten. Auf www.schrotundkorn.de fand ich in einem Artikel über ‚Käseimitate für Veganer‘ den Hinweis, dass in Portugal mit Artischocken-Lab gearbeitet wird.
Lab kann auch gentechnisch manipuliert erzeugt werden, oder aber mikrobiell, mit Hilfe von Schimmelpilzen. Letzteres ist die Variante, nach der ich zurzeit meinen Käse im Reformhaus auswähle.
Gentechnisch erzeugtes Lab ist übrigens paradoxerweise in Deutschland zulässig!

Was so ein richtiger Käse-Fan ist, der wird aus geschmacklichen Gründen wohl immer bei Naturlab bleiben.
Geschmack hin oder her.  Das Leiden und die gnadenlose Ausbeutung von Tieren kann ich nicht mit der Verzückung der Geschmacksknospen auf meiner Zunge in Einklang bringen.

Was mich besonders verwundert hat:  Auf das mikrobielle Lab ist man nicht etwa aus Tierschutzgründen gekommen. Nein, aus Kostengründen! Und, weil die Kälbchen knapp wurden. Immer mehr Käse wurde konsumiert, da reichten die Kälbchen nicht aus, die im Schnellverfahren unwürdig ins Leben geworfen werden, um direkt danach unwürdig zu sterben.  Und so brauchte man dringend einen billigen Massenersatz. Nebenbei profitieren Vegetarier davon.

Auf www.kaeseseite.de findet sich über zig Seiten eine ‚Labinformation für Vegetarier‘. Dort sind bekannte Käsemarken vertreten, die Auskunft über ihr lab-freies Sortiment geben. Eine gute Orientierungshilfe, wie ich finde.

Je mehr ich hinter die Kulissen gucke, desto tiefer ist der Sumpf der Tierausbeutung. Und so kann Käse, produziert mit mikrobiellem Lab, nach meinem Empfinden auch nur ein Übergang sein. Ein Übergang zu veganem Käse. … oder zu der sonnengereiften Tomate auf dem Brot ……..

Eure Ute

2 Antworten auf „Vegetarische – pesco-vegetarische – vegane Ernährung & Yoga – No. 4“

  1. Eine tolle Alternative zu Käse auf dem Brot ist auch folgender Brotbelag: 1 Avocado zerkleinert und vermengt mit Tomate, Gurke, Zwiebel, Knblauch, Salz und Pfeffer. Tipp: bei Resten der Avocado den Kern mit einigen Tropfen Zironensaft mitdazulegen, damit sich die Frucht nicht verfärbt. ( aus: „Fit for life“ H. und M. Diamond )

  2. Liebe Susanna, das kenne ich mit Frischkäse und Kräutersalz. Aus früheren Zeiten. 😉 Der Frischkäse ist dann ja jetzt auch OUT. Danke für diese Abwandlung. Werde es ganz sicher ausprobieren. Avocado ist wirklich etwas Feines. Bis morgen abend. LG. Ute
    P.S.: Sollten wir mal für`s nächste YOGA & FRÜHSTÜCK ausprobieren!

Kommentare sind geschlossen.