Meditationsgegenstand Mantra – Von der Mantra-Rezitation zur Mantra-Meditation: das PURNA-Mantra, Mantra der Fülle

             

             

Das Purna-Mantra

Worum geht es in diesem Mantra?
Was ist seine Botschaft?

Bei dem Purna-Mantra handelt es sich um eines der bekanntesten  Mantras in der gesamten indischen Kultur.
Purna ist Sanskrit und heißt übersetzt  F Ü L L E.

Was Purna, also Fülle, ausmacht, ist, dass Fülle durch nichts reduziert werden kann. Fülle bleibt immer Fülle. Auch wenn wir etwas wegnehmen von der Fülle, bleibt Fülle.

Das Mantra soll uns daran erinnern, dass wir immer von Fülle umgeben sind, von der Fülle des Lebens. Und die Fülle des Lebens ist nicht zu erschöpfen. Wir sind Teil dieser schier unerschöpflichen Fülle. Das heißt, wir haben schon alles, was wir wirklich brauchen. Durch dieses Mantra sollen wir die Erkenntnis erlangen, die Angst vor Mangel loslassen zu können. Es ist immer Fülle um uns herum, egal, wie schlecht es uns vielleicht gerade geht. Immer ist da Fülle.

Wo steht diese Schönheit? Im Park am Geroweiher

Wir sollen diese Fülle spüren lernen, verinnerlichen und daraus Dankbarkeit und Zufriedenheit entwickeln. – Und auch etwas wie Angstlosigkeit.

Ziel ist es, dass wir fest darauf vertrauen, dass es immer genug von allem, was wir wirklich brauchen, geben wird. – Dass das Leben für uns sorgt.

JETZT ist für mich die beste Zeit im Jahr, sich diesem Thema zu nähern. Wir erleben zurzeit in der Natur jeden Tag mehr Fülle. Das Blütenmeer wächst, das Grün der Bäume wird dichter und dichter. Die Grüntöne werden vielfältiger und frischer. Die Farbpalette wird jeden Tag bunter. Die Sonne zeigt sich öfter und die Wärme ihrer Strahlen nimmt zu.
Über die Natur ist die Fülle am leichtesten wahrzunehmen, ehe wir dann auch in anderen Bereichen des Lebens Fülle entdecken, Fülle spüren.

Und in einer Zeit, wie jetzt der von Corona geprägten, in der wir uns oft voll des Mangels fühlen, kann dieses Mantra uns fühlen lassen, dass wir immer auch von Fülle umgeben sind.

Und hier kommt der Text. In Sanskrit und dann in (meiner) Lautschrift:

OM – purnam adaha purnamidam
Oooommmm Pur namadah pur namidamm

purnate purnam udacyate
Purna te purna mudatsch jatéééééhh

purnasya purnam adaya
Purnasja purna maaahdajaaahhh

purnam eva vashishyate
Purna mewa waschisch jatééééhhh

OM – Fülle hier, Fülle dort.
Nimm von der Fülle, nähre die Fülle.
Die Fülle bleibt immer die Fülle.
 

Eine ganz wunderschöne Rezitation findet Ihr hier. – Aus der Mantra-Box aus dem GU-Verlag!

Wir müssen nicht schön singen können, um ein Mantra zu rezitieren. Um eine schöne Stimme geht es überhaupt nicht.

Visualisierung
Ich persönlich verbinde das Mantra primär mit der Natur. Und ich habe es mal vor etlichen Jahren über Monate täglich beim Spaziergang über Wiesen und durch einen kleinen Wald laut rezitiert. Das gelingt im Frühjahr SEHR gut. Also JETZT! Alles erblüht. Helles Grün. Farbe kommt in die Natur. Blütenmeer. Fülle. Grün ist Wachsen, Entwicklung, Neuentstehung, Hoffnung, Zukunft, ….. .

Energetisch
Neues, Hoffnung, Licht, Wärme, Strahlen, Aufbau, Freiheit, Auflösung von Begrenztheit, ….

Philosophie/Tradition
Hinduismus – Ursprung in einem der frühesten spirituellen Texte der indischen Kultur, in der lsha-Upanishad.

Abschließend noch ein paar Worte zum Verständnis:
Ein Mantra wirklich zu verstehen, mit dem Verstand, ist ein hoffnungsloses Unterfangen.
Ein Mantra in seiner Ganzheit zu übersetzen, ist ein hoffnungsloses Unterfangen. Ein Mantra lässt sich nicht durch Worte ganzheitlich erfassen.
Ein Mantra möchte rezitiert werden.
Ein Manra möchte klingen, Klang erzeugen.
Ein Mantra möchte unsere Zellen vibrieren lassen.
Ein Mantra, seine Essenz, möchte gefühlt werden. – Seine Wirkung gespürt, erfahren werden.

Herzens-„Gleichklang“-Grüße.
Eure Ute