Wie Yoga-Techniken bei Allergien durch Pollenflug helfen können – 2. Teil

Kapalabhati ist eine Reinigungs- und Atemtechnik. Kapala ist der vordere Schädel – bhati heißt Licht, Glanz, leuchten, hell erscheinen lassen.

Kapalabhati verhilft uns zu einem Energiekick und hält gleichzeitig das Gedankenkarussell an.

Kapalabhati wird z.B. als eigenständige Yoga-Praxis eingesetzt oder als Vorbereitung für die Meditation (–> Grundstille!).

Kapalabhati
–  reinigt die Atemwege (Bronchien, Alveolen, Luftröhre,
   Nasendurchgänge, 
Nebenhöhlen)
   –> gut bei (Heu-)Schnupfen und chronischen Entzündungen der
        Nebenhöhlen
-  verbessert die Atemfunktion
–  aktiviert den Stoffwechsel
-  belebt Milz, Leber, Bauchspeicheldrüse, Bauchmuskulatur
-  regt die Verdauung an
–  regt die Gehirntätigkeit an/Erfrischung des Geistes
-  regt den Kreislauf an
-  hebt die Stimmung
–  beseitigt geistige und emotionale Spannungen

Was passiert körperlich bei Kapalabhati?
Vermehrtes Abatmen von CO2 führt zu einem zeitversetzten Einatemimpuls.

Wann ist Kaphalabhati kontraindiziert?
-  bei Ohrenleiden (z.B. Ohrensausen)
-  bei Augenleiden (z.B. Netzhautablösung)
–  bei einem Lungenemphysem
-  bei einer labilen Psyche
-  bei Schwindel, Drehschwindel

Die Hatha-Yoga-Pradipika, eine Hatha-Yoga-Schrift, besagt:
         "Ein schnelles Prakizieren von Recaka (= Ausatmung) und
       Puraka
(= Einatmung), wie Leeren und Füllen des Blasebalgs 
         eines Schmieds, wird Kapalabhati genannt, bekannt als der 
              Zerstörer von Krankheiten, die durch zu viel Schleim 
                                 entstanden sind."
(Vers II, 36)

Ausführung:
– meditative Sitzhaltung
– Nasenkännchen (jala neti) oder Nase schnäuzen
– Bauchdecke völlig entspannt halten
– Einatmung (ca. 2/3 des Atemvolumens)
– kraftvolles schnelles Ausatmen (Nase!) bei gleichzeitigem, HORIZONTALEM 
  Zurückwerfen der Bauchdecke (Richtung Wirbelsäule!)
– der Atem strömt zwischen den Kapalabhati-Stößen passiv, reflexhaft
  wieder ein
– eine Runde endet mit einer langen Ausatmung (Nase!)
– Atembetrachtung

– Anfänger:             10, 20, 30, 40 Stöße pro Runde, 3 – 5 Runden
– Fortgeschrittene:  bis 120 Stöße pro Runde, Anzahl Runden
                               eigenverantwortlich

Hinweise:
– wer sich psychisch nicht stabil fühlt, wer traurig, "schlecht drauf" ist,
  sollte auf jeden Fall eine ausgleichende Atemtechnik wählen

– Oberkörper/Schultern soll(en) nicht hüpfen
– Bauchdecke bei der Ausatmung nicht nach vorne stülpen, werfen
– die Bewegung der Bauchdecke erfolgt horizontal
– wenn der Ton schwächer wird, oder die Bauchdecke sich nicht mehr 
  rhythmisch bewegen läßt, aufhören oder die Anzahl der Schnauber 
  sowie Anzahl der Zyklen verringern
– sollte Schwindel auftreten, einfach aufhören, Bauchatmen!

Vorbereitende Übungen:
z.B. Bauchatmung und jede Form der Schulterbrücke

Bei Fragen, fragen! Schreibt eine Mail oder ruft mich an. Oder sprecht mich vor oder nach den Yoga-Stunden an.

Herzensgrüße. Eure Ute