Matthieu Ricard – Vom Molekularbiologen zum buddhistischen Mönch

Screenshot YouTube-Video: Matthieu Ricard, Vom Wissenschaftler zum buddhistischen Mönch | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur | 16. Juli 2015

Im Rahmen der „Gleichklang“-Meditation, im Fresh up-Video Nummer 3, habe ich Euch aus einem Büchlein* vorgelesen, Passagen eines Dialoges zwischen Matthieu Ricard und Wolf Singer. Beide sprechen über die Beziehung zwischen Hirnforschung und Bewusstseinstraining.

Der nun folgende Artikel passt nicht nur zu unserem aktuellen, gemeinsamen Meditations-Projekt „Gleichklang“, sondern auch in die GANDIVA YOGA-Rubrik ImmunBooster. Ihr werdet gleich verstehen, warum.

Ich bin von Matthieu Ricard begeistert und möchte Euch mit dieser Begeisterung anstecken.

Matthieu Ricard, heute 75, hat am Institut Pasteur in Paris Molekularbiologie studiert, entdeckte dann seine Berufung zum Buddhisten und lebt heute in Nepal, nachdem er schon über 45 Jahre verschiedene Klöster im Himalaya sein Zuhause nennen konnte.
Ricard ist Wissenschaftler, Buddhist, Fotograf, Bestseller-Autor und Übersetzer des Dalai Lama.

In dem YouTube-Video, welches ich Euch sehr ans Herz legen möchte, spricht er humorvoll und gut verständlich über
Buddhismus
Meditation
Erleuchtung (Auf die Frage der Interviewerin „Woran erkennt man, dass man erleuchtet ist?“)
Karma
Glück
Achtsamkeit
Den Stellenwert von Tieren in unserer Gesellschaft
Können Tiere erleuchtet werden?
Vegan leben
Klima
und anderes mehr.

Ricard erklärt die Auswirkungen der Meditation auf das Gehirn und hebt hervor, dass sich schon nach 2 Wochen täglicher, 30-minütiger Meditation eine Menge verändert:

Der Mandelkern (Amygdala) wird kleiner.

Volumen und Dichte von Hirnstrukturen verändern sich.
Das Immunsystem wird gestärkt.
Das Sozialverhalten verändert sich positiv.
Entzündungsreaktionen im Körper gehen zurück.

Dadurch, dass Meditation das Immunsystem stärkt, hätte dieser Blog-Post eben auch sehr passend unter der Rubrik ImmunBooster erscheinen können.

In diesem Tweet spricht Ricard von 10 Sekunden Meditation täglich. Und wahrscheinlich werdet auch Ihr Euch fragen, was denn wohl 10 Sekunden Meditation bewirken sollen oder können?
Der Vergleich mit dem Riechen von Parfum ist gelungen und sehr aussagekräftig. Ein Vergleich von einem Freund Ricards, der Meditationslehrer in der Google-Organisation ist. Ricard beschreibt, dass der Duft von Parfum, wenn wir ein Fläschchen für nur 10 Sekunden öffnen, noch minutenlang im Raum schwebt. Und wenn wir mehrfach am Tag für 10 Sekunden das Behältnis öffnen und den Duft sich verströmen lassen, dann ist dieser Duft vielleicht irgendwann ständig im Raum präsent.
Wenn wir uns jeden Tag, zum Beispiel im Büro, 10 Sekunden nehmen und einem Menschen wünschen, dass er kein Leid erleben muss, und das vielleicht jede Stunde 10 Sekunden lang, dann potentiert sich diese Meditation des Mitgefühls wie der Duft des Parfums.

Habe ich Euer Interesse geweckt? Dann geht’s hier lang zum Video.

In diesem Interview erzählt Ricard auch über seinen Vater, einen der einflussreichsten lebenden Philosophen Frankreichs, mit dem er gemeinsam ein Buch geschrieben hat: Der Mönch und der Philosoph – Buddhismus und Abendland.
Das Buch ist von 2003 und 2006 starb sein Vater. Es handelt sich in dem Buch um einen Dialog zwischen Vater und Sohn.
Ich werde dieses Buch als Nächstes lesen, es liegt bereits auf meinem Nachttisch, und natürlich gerne berichten.

Viel Freude beim Anschauen des Videos. Viele Gedankenanstöße. Und noch mehr Motivation, an dem Thema Meditation dran zu bleiben.

Happy Gleichklang.  💫
Herzensgrüße. 💜
Eure Ute

*Hirnforschung und Meditation. Ein Dialog.
Wolf Singer und Matthieu Ricard
edition unseld SV, ISBN 978-3-518-26004-3