Kirschkernkissen selbst gemacht

Gestern landete ich im Fernsehn bei einem Interview mit Hannes Jaenicke. Er sprach über Nachhaltigkeit und berichtete, dass er Möbel und Kleidung ausschließlich gebraucht kaufen würde. Während ich ihm zuhörte, aß ich Kirschen.

Am Nachmittag noch hatte ich mit einer Yoga-Schülerin, einer rund 80-jährigen, faszinierenden Dame, über Kirschkernkissen gesprochen. Sie brachte eines mit zum Unterricht und mir entwich die Frage, ob sie denn die dazu gehörigen Kirschen selber gegessen hätte. …. Sie berichtete, dass Kirschkernkissen ihre ständigen Begleiter seien. Dass sie sich bei vielen Zipperlein mit diesen Kirschkernkissen wunderbar helfen könne. Diese seien quasi Teil der Hausapotheke. Neben der wärmespeichernden und wieder -abgebenden Funktion der Kerne lobte sie noch die zusätzlich massierende Wirkung, wenn man sich auf das Kissen legt. Zum Beispiel bei Schmerzen im unteren Rücken oder im Nacken.

Und so schloss sich am Abend der Kreis aus Kirschkernen und Nachhaltigkeit. Ich wollte mein eigenes Kissen herstellen. Die Kirschen selber essen, die Steine bearbeiten und das Kissen nähen. Wobei Letzteres bei mir wohl die größte Herausforderung wird.

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Hoffentlich gibt es diesen Sommer noch lang genug Kirschen, damit ich genügend Steine sammeln kann.

Was ich noch über Kirschkerne und Kirschkernkissen recherchiert habe:
-  Kirschkernkissen wurden schon im Mittelalter als Hausmittel eingesetzt.
   Der Kirschkern an sich ist der Gesundheit nicht förderlich. Das wird er erst,
   wenn wir die Kirschkerne erhitzen und die Wärme gegen Schmerzen,
   Verspannungen einsetzen.
-  In diversen Foren sprachen sich viele Menschen im Vergleich
   Kirschkernkissen ./. Wärmflasche für das Kirschkernkissen aus.
   Gründe waren Sicherheit (kein Verbrühen und Verbrennen möglich), 
   langanhaltende Wärmespeicherung und der massierende Effekt).
-  Kirschkernkissen wirken schmerzlindernd und krampflösend.
-  Sehr gut auch bei kalten Füßen, bei Rheuma, bei Hexenschuss.

Wie man die Kirschkerne bearbeitet, behandelt, vorbereitet:
-  Erst einmal jede Kirsche einzeln  g e n i e ß e n .  😉
-  Kerne in Essig einlegen, damit sich das Fruckfleisch ablöst/auflöst
-  Kerne in Wasser aufkochen, bis auch der letzte Rest Fruchtfleisch sich vom
   Kern getrennt hat. Reste von Fruchtfleisch führen zu Schimmelbildung!!!
-  Backofen auf 50° (Umluft) vorheizen
-  Kerne auf einem Backblech verteilen und im Ofen trocknen.
–  Schöne Alternative: einfach in der Sonne trocknen.

Wie man Kirschkernkissen erwärmt: (Alle Angaben ohne Gewähr)
-  Im Backofen bei 100° ca. 10 Minuten erwärmen.
   Kissen vorher gut und fest in Alufolie einwickeln!!!!!
-  In der Mikrowelle in 30-Sekunden-Schritten erwärmen und immer
   wieder überprüfen, ob die richtige Temperatur erreicht ist.
Im Internet wird darüber geschrieben, dass Kirschkernkissen auch überhitzt
werden und somit Brandflecken entwickeln können.

Man kann Kirschkernkissen auch zur Kühlung einsetzen:
-  Gut in einer Tüte verpackt 30 Min. in die Gefriertruhe legen.

Sonstige Tipps:
-  Bevor Ihr das frisch befüllte Kissen zunäht, noch einige Zweige
   Lavendel (getrocknet) rein legen.
-  Gegen Nackenschmerzen eine längliche Form wählen oder gleich
   einen Halbmond.

Zum Thema Nachhaltigkeit gehört dann auch noch, im Haushalt einen schönen
Stoff zu finden. Nix Shopping! 😉

Viel Spaß beim Kirschenessen und bei der Herstellung des Kissens.
Gute Gesundheit!!!

Ute