Inzwischen kenne ich kaum noch jemanden, der keine BIO-Eier von freilaufenden Hühnern kauft. Paradox wäre es dann, diese Eier mit herkömmlichen, chemischen Eierfarben zu färben. Wer die teueren BIO-Naturfarben nicht kaufen möchte, kann einfach mal den Kühlschrank, das Teeregal, die Kaffee-Dose, die Gewürzauswahl und weitere Orte der Nahrungsaufbewahrung inspizieren.
Was geht?
Zwiebelschalen (nur die äußeren, getrockneten Schalen)
Rote Bete-Saft
Kurkuma-Gewürz
Kümmelsamen
Spinat
Tees aller Art (bei Teebeuteln mind. 4 Beutel auf 1/2 Liter Wasser)
Löslicher Kaffee
Rotkohl
Konzentrierte Fruchtsäfte
und vieles andere mehr.
Wenn Ihr Blätter oder Schalen nehmt, diese erst ca. 20 Minuten in Wasser aufkochen und die Eier anschließend in dem Sud färben oder gleich darin hartkochen und damit gleichzeitig färben. Die hartgekochten Eier dann noch so lange in dem Sud liegen lassen, bis die Eier die gewünschte Farbintensität haben. Das können schonmal Stunden sein.
Nehmt Ihr Säfte, wie Rote Bete-Saft, dann einfach die Eier in diesen Säften hartkochen.
TIPPS rund um’s Färben:
Weiße Eier machen sich grundsätzlich besser beim Färben. ….
Der rote Stempel soll weg!
Funktioniert ganz einfach. Nehmt ein Läppchen und Essig und reibt so lange über den Stempel, bis er verschwindet.
Damit die Eier die Farbe optimal annehmen, diese erst einmal in Essigwasser baden. Das rauht die Schale auf.
Die Eier nicht anpiecksen. Dann läuft Farbe rein. Das ist zwar bei Naturfarben nicht weiter schlimm, macht das Ei aber auch nicht schöner!
Das Finish der gefärbten Eier besteht aus Olivenöl oder Butter. Etwas davon in die Hand geben und die Eier damit einreiben. Glänzt toll!
Veredeln:
Eine tolle Möglichkeit, die Eier nicht nur einfarbig ohne Muster zu haben, besteht darin, die Eier vor dem Färben mit einem Dekor oder mit Schrift aus Butter zu versehen. Dann kann man natürlich nur noch in kaltem Sud färben. …. Klar, oder?! Die butterbedeckten Stellen bleiben weiss.
Edel finde ich auch die Variante, ungiftige Blätter aus dem Garten zu nehmen, auf das Ei zu legen, ein Stück Seidenstrumpf (max 20 den) fixierend darüber zu legen, das Strumpfteil zu verknoten und ab ins Färbebad zu geben.
Nach 12-minütigem Kochvorgang und 5-stündigem „Nachbaden“ zeigt sich dieses Ergebnis. Etwas intensiver dunkelrot hätte ich mir die Färbung schon vorgestellt. Und an den Stellen, wo der Seidenstrupmpf zusammengezogen und -gebunden wurde, bleiben helle Stellen. Vorn topp, Umdrehen? – Besser nicht! 🙂
Und jetzt wird’s crazy:
Könnt Ihr Euch vorstellen, dass man Eier mittels Seidenkrawatten färben kann? Ich war völlig fasziniert von dem Video auf YouTube. Bei mir war dann eher das Problem an eine Seidenkrawatte zu kommen. Vater und Opa scheiden aus. Also ging ich in den Hephata-Shop in der Albertusstraße. – Und hatte Glück. Für 2 € hielt ich das ‚Färbemittel‘ in der Hand.
Krawatte auftrennen, Innenleben rausnehmen, bis nur noch der Seidenstoff bleibt. Eine Krawatte reicht für das Färben von drei Eiern.
Rohe Eier mit dem Seidenstoff umhüllen und mit einem Gummi verschließen.
Dabei die Stoffseite, die Ihr vom Muster her schöner findet, direkt im Kontakt zum Ei einpacken.
Die bereits verhüllten Eier zusätzlich noch in Baumwollstoff eindrehen und zubinden. Die Eier in einen Topf geben, kaltes Wasser eingießen, bis die Eier gut bedeckt sind, 2 EL Weisswein-Essig hinzufügen und 20 Minuten kochen lassen. Abschrecken und nachschauen. Jedes Ei eine Überraschung.
Und so sah meine Überraschung aus:
Das ausführliche YouTube-Video findet Ihr hier.
Wer sich jetzt fragt, wie gesund wohl die Farben sind, mit denen Seidenkrawatten eingefärbt werden, ich habe keine Ahnung. Da die Eier nicht angepieckst werden, kann auch keine Farbe eindringen.
Ich wünsche Euch ein kreatives Händchen. Habt Spaß. Also ich hatte Spaß!
Herzliche Oster-Vorfreudegrüße.
Eure Ute