Vielleicht erinnert Ihr Euch noch dunkel: Im Oktober 2017 hatte ich Euch in einem Newsletter von der Sandmandala-Zeremonie in der Jugendkirche am Adenauerplatz berichtet. Rein zufällig über einen Kundenstopper ‚gestolpert‘, zog es mich vor sechs Jahren in die Jugendkirche. Ich bedauerte wirklich aus tiefstem Herzen, nicht früher auf dieses beeindruckende rituelle, kulturelle Highlight aufmerksam geworden zu sein. Und nun war schon der neunte Tag der Aktion und fast jeden Abend hatte es schöne Anlässe gegeben, sich in der Kirche zu treffen: Gemeinsame Meditation, Mantra-Rezitation, Tanz, Obertongesang, ein Vortrag über Buddhismus, ein indisches Konzert – bis hin zur Auflösung des Mandalas.
Initiator war die Regionalgruppe Mönchengladbach, Teil derTibet-Initiative Deutschland. Glücklicherweise hat Anja die Ankündigung in der Rheinischen Post gelesen und mir den Artikel geschickt. Danke liebe Anja. Nun können wir alle dieser wunderschönen, symbolträchtigen Zeremonie beiwohnen. Vier tibetische Exilmönche gestalten bei Meditation und rituellen Zeremonien ein Sandmandala.
DAUER: Vom 10. (Dienstag) bis 18. (Mittwoch) Oktober 2023
BESICHTIGUNGSZEITEN: Täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
WO: Citykirche Alter Markt Mönchengladbach
VERANSTALTUNGEN:
Freitag, 13. Oktober, 20:00 Uhr: Die Varanasi-Brüder Anshuman und Vibash Maharaj spielen klassische indische Musik mit Sarod und Tabla.
Sonntag, 15. Oktober, 17:00 Uhr: Der Großmeister Pandid Kushal Dasan musiziert auf der Sitar.
17. Oktober, 19:30 Uhr: „Tänze des universellen Friedens“
18. Oktober, 16:00 Uhr: Auflösung (Zusammenfegen) des Mandalas
Was ist ein Mandala?
Ein Mandala repräsentiert das Universum. Ein Mandala ist die Sicht von oben auf einen Palast, umgeben von reinem Land. Der Palast ist Aufenthaltsort verschiedener Buddhas, also immer einem Buddha gewidmet. Und diesem Buddha ist wiederum ein bestimmtes Mantra zugeordnet.
Mandalas werden stunden-, tage-, manchmal wochenlang aus gefärbtem Sand (geriebener Sandstein eingefärbt) gefertigt und dann in einer rituellen Zeremonie wieder zusammengefegt. Diese rituelle Zerstörung symbolisiert die Vergänglichkeit und die Entbindung von der materiellen Welt. Der zusammengefegte Sand wird in einem Gefäß gesammelt und entweder dem Element Wasser oder dem Element Wind übergeben. Und so breitet sich der Segen des jeweiligen Buddhas über die ganze Welt aus.
Das Mandala wird erst wie eine Art Grundriss aufgezeichnet und der puderfeine, gefärbte Sand dann von innen nach außen mittels langer, sandgefüllter Metallröhrchen entlang der vorgezeichneten Linien aufgebracht, in dem die Mönche mit einem zweiten Stab über das Metallröhrchen reiben, das eine geriffelte Oberfläche hat. Durch die Erschütterung „ergießt“ sich der Sand höchst kontrolliert. Feinste Striche sind möglich.
2017 erstand ich im Rahmen meines Besuches in der Kirche einen handgemalten Buddha, der auch eine Zeit lang im Yoga-Raum hing.
Übrigens ‚dient‘ das Mantra der Meditation über das Mandala. Mandalas sollen die Konzentration fördern, Ruhe schenken, Weisheit offenbaren, Energie spenden und die Kreativität stimulieren. Mandalas führen in die Meditation. Man sagt, Mandalas kommunizieren über Formen und Farben direkt mit dem Unterbewusstsein. Schon das bloße Betrachten eines Mandalas soll von den Ursachen der Hauptleiden im Leben befreien: Gier, Hass, Anhaftung, Verblendung.
Vielleicht sehen wir uns in den nächsten Tagen in der Citykirche.
Herzensgrüße.
Eure Ute