Der GANDIVA YOGA-Adventskalender am 9. Dezember: Gedanken zum bevorstehenden Jahreswechsel – Würmchen oder Ballon? Form oder formlos? Stabil oder instabil?

Menschen sind soziale Wesen. Wir alle sind in Bindungen, Freundschaften, Partnerschaften, Teams, Netzwerken. Ob in der Familie, im Büro, in Vereinen, in Freundeskreisen und und und.

Der Lauf des Lebens ist so, Lebensphasen sind so, dass der eine Mensch mal mehr Raum braucht, mehr Aufmerksamkeit, sich deshalb stärker ausbreitet und der andere sich dann zurücknimmt. Wenn wir das auf Ballons adaptieren, bläht sich ein Ballon stärker auf und der andere nimmt Luft raus, macht sich kleiner, nimmt sich zurück. Solange das im Wechsel funktioniert, also jeder mal mehr Raum braucht, sich dann aber auch wieder zugunsten des anderen zurücknimmt, haben wir ein Gleichgewicht. Ein Geben und ein Nehmen in balance.

Zwei gleichgroße Ballons –  das hört sich doch toll an.
Aber so funktioniert Leben eben nicht. Leben das sind ständig wechselnde Gemütslagen, Bedürfnisse, Emotionen, Bedürftigkeiten. Beziehung – privat und auch beruflich – funktioniert nur, wenn zwei Menschen aufeinander eingehen. Den anderen im Blick haben. Den Wunsch haben, dass es dem anderen gut geht. Und sich dafür auch einsetzen, vielleicht auch einschränken.

Sicher aber nehmt auch Ihr Menschen wahr, die sich ständig ausdehnen, sich aber selten bis nie zugunsten anderer zurücknehmen. Und dann gibt es die Menschen, die sich ständig zurücknehmen und überhaupt nicht mehr ausdehnen. Und dann wird’s gesundheitlich haarig.

Für unsere Ballons heißt das bildlich: An einem überblähten Ballon hängt ein kleiner Wurm. Der Wurm war auch mal ein Ballon, aber ständiges Sich-Zurücknehmen hat irgendwann zum Wurm-Dasein geführt.

Der kleine Wurm ist kaum noch da.
Hat keine wirkliche Form mehr.
Zusammengedrängt.
Haltlos.
Kraftlos.
Kann nicht mehr richtig atmen.
Das Herzchen ist bedrängt.
Augenhöhe? – Kein Blickkontakt mehr möglich.
Instabilität, Unsicherheit, Ängste sind die Folge.

Sind also zwei Menschen zusammen, Partner, Kollegen, Chef/Mitarbeiter, FreundInnen, in welcher Konstellation auch immer, von denen einer  immer maximal ausgedehnt rumläuft, den meisten  Raum beansprucht und der andere immer zurückweicht, kleiner wird, dann geht’s an die Gesundheit. Und ans Seelenheil.

Der Dezember ist der Monat, in dem wir es der Natur gleichtun. Uns in uns zurückziehen. Alle Kraft in die Wurzeln stecken. Revue passieren lassen, was das sich verabschiedende Jahr ausgemacht hat, was gut war, was wir nicht mehr wollen.
Und vielleicht stellen wir uns dann auch ganz ehrlich der Frage: War ich öfter, länger Wurm oder Ballon? Lebe ich in ausgeglichenen, harmonischen Beziehungen auf Augenhöhe oder gehe ich grad in meiner Beziehung unter?

Vorbereitung auf ein gesundes, glückliches, neues Jahr 2022:

Liebe Dich selbst genug,
um den Menschen loszulassen,
der Deine Seele nicht nährt.

🎄 Vorweihnachtliche Herzensgrüße. 🎄
Eure Ute