Der GANDIVA YOGA-Adventskalender am 10. Dezember: Unwinding

                            Kugel_Lila_10

Ihr erinnert Euch sicher noch an die Zeiten, als Telefonhörer per Kabel mit der Station verbunden waren. Das Kabel war eine gummiummantelte Spiralkonstruktion. Und da wir uns mit dem Hörer bewegt haben, war das Kabel schnell in sich verhakt, verdreht, verschlungen, verkürzt. Und nur das Aushängenlassen des Hörers half, diesen Kabelsalat zu entwirren.

Unwinding heißt  e n t w i r r e n .

                                Thumbnail_Fotolia_30134270_S
                                                      Foto: fotolia

Stress, Verkrampfungen, negative Emotionen, Traumata und Unfälle haben einen Einfluss auf unser Bindegewebe, unsere Faszien. Jeder Muskel, Nerv, Knochen unseres Körpers ist von Bindegewebe umschlossen und dieses Bindegewebe überträgt Energie. Durch die v.g. Umstände kann es zu Energieblockaden kommen. Die Faszien verkleben, verfilzen. Unsere Bewegung wird eingeschränkt, wir haben Schmerzen.

Hier setzt Unwinding an.

Unwinding kann diese Verdrehungen, Verklebungen wieder entwirren. Und damit fließt die Energie wieder. Blockaden lösen sich auf und Beschwerden bessern sich bis hin zum Verschwinden.

Unwinding wird durch einen Therapeuten begleitet, aber unser Körper leistet die Entwirrungsarbeit. Durch Eigenbewegung von Körperteilen. Unwillkürliche Eigenbewegung.

Unwinding gehört zu den Techniken der Cranio-Sacralen Therapie und damit zur Osteopathie. Und damit zu der Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers.

Damit Unwinding "in den Prozess kommt", müssen wir loslassen. – Besonders unseren Kontrollzwang.

Ich habe Unwinding ausprobiert. Im Bereich Nacken & Schultern. Dazu legt man sich auf eine Liege. Der Kopf ragt inkl. Hals über die Liege hinaus und wird vom Therapeuten gehalten, der am Kopfende der Liege sitzt. Der Therapeut wird zum Beobachter, Prozessbegleiter. Der Körper entscheidet, ob er in die willkürliche Bewegung geht, oder nicht. Irgendwann gerät der Kopf in Bewegung. Und das ist ganz schön spannend. Der Kopf entwindet sich. Entwirrt sich. Dabei entstehen Bewegungen, bei denen man denkt: "Das hält mein Nacken doch nicht aus!" Schnelle Bewegungen, wie sehr langsame. - Große, wie Kleine. Sanfte wie Heftige. Kreisende Bewegungen, auf und nieder, Ellipsen.
Jede Bewegung eine Überraschung.
Emotionen können hochkommen.
Der Körper macht Pausen. Beginnt dann wieder mit der Bewegung und irgendwann stoppt der Körper. Die Sitzung ist beendet.

Ich habe gelesen, dass Unwinding auch bei Wirbelverschiebungen erfolgreich angewandt wird.

Im Prinzip funktioniert Unwinding mit jedem Körperteil, auch mit Organen.

Wenn ich mal eine Woche nicht zur eigenen Yoga-Praxis komme, reagiert bei mir SOFORT ….. der Nacken. Und ich muss sagen, Unwinding hat diese Problemzone nahezu verschwinden lassen. Also ich bin sehr angetan. Und wer vielleicht schon viele Jahre Schulter- & Nacken-Probleme oder Hüftschmerzen oder Knieprobleme hat, und die schulmedizinische Seite schon abgegrast ist, dann ist UNWINDING ganz sicher noch ein Ansatz, der sich lohnt. Wobei ja heute auch immer mehr Menschen gleich den Orthopäden auslassen, wie ich! ….. Osteopathie vor Orthopädie.

Ich war zur Unwinding-Behandlung in Erkelenz, bei Brigitte Sieben, Naturheilpraxis für TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) & Osteopathie. Telefon: 0 24 31 97 12 12.

Vorweihnachtliche Grüße.
Bleibt gesund!
Eure Ute 

PS:  Bei ausgewachsenen Kontroll-Freaks kann es dann schonmal sein,
        dass das betroffene Körperteil sich in der ersten Sitzung nicht 
        bewegt. Loslassen heißt hier die Devise.