Der GANDIVA YOGA-Adventskalender am 19. Dezember: Rau(h)nächte und Räuchern

Mit Rau-/Rauh-/Rauch-Nächten sind die 12 heiligen Nächte vom Abend des 25. Dezembers bis zum 6. Januar gemeint. Diese hochheiligen, spirituellen, feinstofflichen Nächte gehen auf uraltes Brauchtum zurück. In diesen Nächten soll das Tor zwischen Diesseits und Jenseits offen stehen. In diesen Nächten setzen sich böse Geister in der Unordnung fest. Damit die bösen Geister keinen Schaden anrichten können und vertrieben werden, wurde geräuchert. In den Häusern, Stuben und in den Ställen. In ländlichen Gebieten Bayerns wird heute noch geräuchert und hier vereinzelt auch.

Ich räuchere auch! Besonders in der Silvesternacht. Die Wohnung wird von schlechten Energien befreit und es wird Platz für Neues, Gutes geschaffen. Ich liebe den Duft von Weihrauch (speziell Rosenweihrauch) und Salbei.

Rauh, Rauch kommt von Räuchern, von WeihRAUCH.

Jeder Tag dieser 12 Nächte steht für einen ganzen Monat des Folgejahres. So wie das Wetter an den 12 Tagen wird, so wird es das ganze neue Jahr sein.

An diesen 12 Tagen wurde nicht gearbeitet, es wurde gefeiert und das Familienleben in den Mittelpunkt gestellt. Wer in dieser Zeit eine Türe knallt(te), muss(te) mit Blitz und Donner rechnen. Wer weiße Wäsche raushängt, den kann der Tod eines Angehörigen treffen (weiße Wäsche –> Leichentuch). Und wer sich die Haare in diesen Tagen schneiden lässt, den werden im neuen Jahr Kopfschmerzen plagen.

12 Nächte, in denen wir Zeit haben, uns auf das kommende Jahr vorzubereiten.
12 Nächte, in denen wir Zeit haben, das alte Jahr abzuschließen. Dankbar zu sein. Loszulassen.
Zeit der Reinigung, der Besinnung, des Wandels, des Neubeginns!

Der Begriff LOSnacht kommt von Los, losen, also vorhersagen! Träume haben Zukunftsbedeutung. Was Ihr in der jeweiligen Nacht träumt, soll im entsprechenden Monat wahr werden. Was Ihr vor 0:00 Uhr träumt, wird in der ersten Hälfte des jeweiligen Monats wahr, was Ihr nach 0:00 Uhr träumt, geht in der zweiten Hälfte des Monats in Erfüllung.

Schreibt Dinge, die Euch belasten, auf ein kleines Zettelchen und legt dieses Zettelchen mit auf die Räucherkohle. Das Zettelchen verbrennt, Negatives soll sich in Luft auflösen.

In der Zeit der Rauhnächte jeden Tag eine Kerze anzünden, damit Licht ins Haus kommt.

Vom 5. auf den 6. Januar gab es tosende Maskenumzüge, Felder wurden mit Weihwasser besprüht und seit dem Mittelalter heißt die Antwort des Christentums auf die Rauhnächte Sternsinger.

Räuchern befreit! Auch nach unangenehmen Gesprächen oder Streit.

Mein Geheimtipp für Räuchermischungen: Die Räuchermanufaktur FrauenFeuerKraft.
Drei Räuchermischungen kann ich besonders empfehlen:
1. Rückzug und Stille
Cistrose, Iriswurzel, Kakaoschale, Kamille, Lavendel, Myrrhe, Sandelholzspäne
2. Traumtänzerin – löst anstrengende Gefühle, wirkt ausgleichend
Anis, Lavendel, Lorbeerblätter, Nelke, Sternanis, Zitronengras
3. Yogini
Ingwer, Kardamom, Nelke, Zimt

Was Ihr braucht?
Ein Gefäß aus Ton/Keramik/Stein,
(Vogel-)Sand,
Räucherkohle (spezielle Kohletabletten in einer Rolle)
Kräuter/Kräutermischungen/Kräuterbündel, Harze.

Ihr braucht weder speziellen Räuchersand noch eine Kupferzange, um das Räucherwerk auf der glimmenden Kohle zu verteilen, noch braucht Ihr ein teures Räucherstövchen. Ich habe mein großes, hohes Glaswindlicht umfunktioniert. Dickere Steine auf den Boden gelegt und dann einen Ton-Blumentopf-Untersetzer mit Sand befüllt darauf gestellt. Funktioniert super und ist zudem noch sehr sicher!

Sand in das Gefäß füllen, ein Stück Räucherkohle auf den Sand legen und anzünden. Die Räucherkohle muss komplett durchglühen, ehe das Räucherwerk aufgelegt werden kann.
Und dann geht Ihr durch Euer Haus, Eure Wohnung und lasst sich den Duft, Rauch in alle Ecken verströmen. Beim Räuchern ist es wichtig, mit dem Räucherwerk dreimal gegen den Uhrzeigersinn durch jeden Raum zu gehen, um positive Energien zu schaffen.

Danach kurz lüften, damit die negativen Energien raus können. Räuchergefäß dann in die Wohnung stellen und warten, bis alles verglüht und abgekühlt ist. Duftet toll. Tagelang!

Übrigens: Weihrauch war früher in Krankenzimmern DAS Desinfektionsmittel. Diese Info für die ganz Bodenständigen unter uns. Damit auch Ihr räuchert. ….

In arabischen Ländern wird jeden Tag geräuchert, teilweise mehrfach am Tag. Man stellt sich mit Kleidung über das Räuchergefäß und läßt den Rauch bewußt in die Kleidung ziehen. …. lüftet den Rock. Dann reibt man sich die Haut mit dem Rauch ab. Wenn ich während meines (ersten) Berufslebens Stress mit meinem Chef hatte, dann habe ich mich abends aus-/abgeräuchert. Und das befreit wirklich. Macht auch den Kopf frei.

Einfach mal ausprobieren.

Liebe Grüße.
Eure Ute